Mitte Juli fand die diesjährige Präsentation der neuen Beta Enduro Modelle 2024, sowie der erste Test der brandneuen RX 300 2T Motocross auf dem spektakulären Enduro Gelände in Rohr im Gebirge (Niederösterreich) statt. Als Testfahrer nahm für uns der X-Grip Racing Team Pilot und Enduro Junioren ÖM Starter Kilian Zierer teil. Der Steirer fährt selbst eine Beta RR300 und war damit eine perfekte Auswahl für den Test der neuesten Modelle. Beta stellte alle 2-Takt von der kleinsten 125ccm bis zur stärksten 300ccm Maschine, und alle 4-Takt Enduros, von 350ccm bis 480ccm zur Verfügung. Wie bereits erwähnt, durfte Kilian auch erstmals die erste offizielle Motocross-Maschine des Unternehmens aus Rignano sull`Arno fahren. Details zum Modell findet ihr HIER!
Die neue Beta RX 300 2T
Das Highlight des Testtages war für uns die brandneue RX 300 2-Takt. Im Vergleich zum Enduro-Modell unterscheidet sich das RX Modell vor allem bei der Motorleistung und beim Fahrwerk. Der Motor ist bei mittelhohen Drehzahlen deutlich leistungsstärker und die Kayaba Gabel hat mit 48 mm eine andere Geometrie, mit einem größeren Hub. Der Rahmen wurde zur RR 300 nicht verändert, aber das Motorrad ist aufgrund anderer Federungen höher.
Kilian: „Obwohl ich in der Enduro Szene unterwegs bin, war ich vor allem auf das neue Motocross Modell von Beta gespannt. Man merkte von Beginn an, dass sich das Motorrad motorisch extrem von den Enduro-Modellen unterscheidet. Der Motor wirkt spritziger, was im Motocross-Bereich natürlich auch benötigt wird und es hat auch ein viel strafferes Fahrwerk verbaut. Das Getriebe ist wie bei der Enduro ein 6-Gang Getriebe, was das Bike auch perfekt für den Cross-Country Einsatz macht. Ich finde die Beta RX 300 ein sehr gelungenes Motorrad, es ist jedoch auf einem Enduro-Gelände im Vergleich zur Konkurrenz schwer zu beurteilen. Das Fahren hat jedenfalls richtig Spaß gemacht, vor allem aufgrund der Power und Spritzigkeit in allen Drehzahlbereichen.“
Neuerungen der 2024 Enduro Modelle
Die neuen Beta Enduro Modelle 2024 haben einige Upgrades zu den bereits hochgeschätzten Eigenschaften der Vorgängermodelle erhalten, sowohl was den Motor als auch das Fahrwerk betrifft. Für dieses neue Modelljahr gibt es also keine grundsätzlichen Änderungen, sondern eine Reihe von Verbesserungen, um alle guten Eigenschaften, die jedes Modell auszeichnen, zu verstärken. Die Baureihe besteht nach wie vor aus 8 verschiedenen Modellen, jeweils mit eigenem Charakter, die in der Lage sind, den unterschiedlichen Anforderungen der Fahrer gerecht zu werden.
Der erfahrene Beta Fahrer Kilian Zierer, hatte beim Test in Rohr im Gebirge die Möglichkeit alle Enduro Modelle, von der 125ccm 2-Takt bis zur 480ccm 4-Takt testen. Aus zeitlichen Gründen verzichtete er auf Fahrten mit dem 250ccm Zweitakt- und 430ccm Viertakt Modell.
2-Takt Modelle
Kilian: „Ich startete den Tag mit der kleinsten Kubikklasse von Beta, der RR125. Das Bike zeichnet sich durch die Wendigkeit aus, was den Spaß in den Vordergrund stellt. Solange man das Motorrad in den höheren Drehzahlbereichen hält, waren alle Passagen problemlos zu bewältigen. Im unteren Bereich fehlt, wie es auch zu erwarten war, die Leistung im Vergleich zu den anderen Modellen. Daher ist aus meiner Sicht das Motorrad vor allem für Nachwuchsfahrer und Anfänger empfehlenswert.
Danach folgte im Test die RR 200, von der ich am Testtag sehr positiv überrascht war. Im Vergleich zu meiner eigenen Beta RR 300 des Modelljahres 2023, fühlte sie sich etwas handlicher und geschmeidiger zu Fahren an, jedoch spürt man den Leistungsunterschied zum größeren Zweitakt-Modell, vor allem im unteren Drehzahlbereich. Das Motorrad ist für Fahrer im Hobby-Bereich sehr empfehlenswert, da das Bike mit der Handlichkeit enorm viel Spaß bereitet und im Gegensatz zur 125ccm doch mehr Leistung bietet.
Die Beta RR 300, mit der ich wie bereits erwähnt, alle Rennen bestreite, ist meiner Meinung das perfekte Allround-Motorrad, wenn man Rennen aller Art bestreiten möchte. Ich habe eigentlich keine Änderungen zu meinem Vorgängermodell gemerkt und fühlte mich sofort wohl auf dem Motorrad. Das neue 2024 Modell hat weiterhin einen Keihin Vergaser verbaut und überzeugte mit der enormen Motorleistung in allen Drehzahlbereichen. Die 300ccm verfügt, wie auch alle anderen Modelle, über ein Kayaba Fahrwerk, das standardmäßig für alle Hobby- und Amateurfahrer bereits eine sehr gute Basis bietet. Aus meiner Sicht bietet die Beta RR300 den perfekten Mix aus Leistung und Handlichkeit und lässt sowohl motorisch, als auch beim Fahrwerk nichts zu wünschen übrig. Beta bietet mit der Vielzahl an 2-Takt Motorrädern eine große Auswahl, sodass jeder 2-Takt Fan das passende Motorrad finden wird.“
4-Takt Modelle
Bei allen Viertakt-Modellen des Modelljahres 2024 von Beta wurde die Traktionskontrolle verfeinert. So wurden die speziellen Mappings von den Betamotor-Technikern verbessert, die eine neue, präzisere Eingriffsart der Traktion entwickelt haben. Zudem wurde die Muffe des Filtergehäuses in den Geometrien und somit im Luftdurchsatz zum Motor überarbeitet. Dies soll in den mittleren bis hohen Drehzahlen des Motors mehr Leistung liefern und gleichzeitig das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen erhalten.
Kilian: „Zu Beginn fuhr ich mit der RR 350 4-Takt, die mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Sobald man vom Gas ging, setzte die Motorbremse extrem ein, sodass ein flüssiges Fahren für mich nur schwer möglich war. Umso überraschter war ich dann von der RR 390, bei der ich das genannte Problem nicht verspürte. Das Bike hatte für die Bergauffahrten eine enorme Power, dennoch war der Motor sehr dosierbar, wodurch die RR 390 vor allem bei schnelleren Passagen vollends überzeugte. Auch bei langsameren Passagen und in Kurven war das Motorrad sehr handlich und einfach zu fahren.
Schlussendlich testete ich noch das stärkste Motorrad des Beta Line-up, die RR 480. Die Motorleistung war bereits bei den ersten Metern zu spüren und vor allem wenn man das Motorrad auf Speed fährt, dann fühlt es sich trotz des höheren Gewichts sehr wendig an. Lediglich bei langsamen Passagen spürte ich das Gewicht und es war im Vergleich zur RR 300 2-Takt etwas unhandlicher. Dennoch war ich vom Gesamtpaket der RR 480 positiv überrascht.“
Fazit
Kilian: „Für mich persönlich ist die RR 300 2-Takt das perfekte Motorrad, welches sich für die Enduro- und auch Hardenduro Rennen perfekt eignet. Da stimmt einfach das Gesamtpaket mit der Motorleistung in Kombination mit dem Handling. Dennoch wäre es für mich auch interessant, Rennen mit der RR 200 zu bestreiten, da sich dieses Bike noch handlicher anfühlte und der Spaßfaktor enorm war. Bei der 125ccm fehlte mir etwas die Leistung und dieses Motorrad würde ich, wie vorhin bereits erwähnt, junge Fahrer und Anfänger empfehlen. Der Favorit bei den Viertakt-Modellen war für mich die RR 390, bei der auch die Kombination aus Leistung und Handling für mich am Besten funktionierte.
Es war ein sehr cooler Testtag, welcher von Beta perfekt organisiert wurde und das anspruchsvolle Gelände in Rohr im Gebirge eignete sich auch perfekt für den Test. Zudem war es sehr interessant, viele verschiedene Beta Modelle zu vergleichen und zu testen. Beta bietet mit dem Line-Up von 8 Motorrädern für jeden Fahrer ein passenden Modell.“