Am vergangenen Wochenende führte Ricardo Bauers Weg nach Heerde in den Niederlanden. Über 100 Piloten haben sich für die FIM Junior Motocross Weltmeisterschaft über die Vorrunden und die Halbfinale qualifiziert.
In 3 Gruppen unterteilt, hieß es eine möglichst schnelle Rundenzeit zu fahren, um sich für die 40 Fahrer umfassenden Finalläufe zu qualifizieren. Mit P7 im freien Training und dem 3. Rang im Zeittraining war diese Hürde von Ricardo locker genommen.
Leider kämpfte der junge Burgenländer in der Woche vor dem Event mit einer hartnäckigen Magen- Darmverstimmung und fühlte sich dadurch sehr ausgelaugt und kraftlos. Motiviert durch die gute Startposition ging Ricardo in den ersten Lauf und lag während der ersten Runden des 1. Laufes auf Rang 10. Bereits nach kurzer Renndauer kam es zu einer Kollision mit einem anderen Fahrer, wobei beide zu Sturz kamen. Da die Leistungsdichte des Feldes so hoch war, konnte der ehemalige EMX 65 Champ das Rennen erst wieder auf Rang 34 liegend aufnehmen. Ricardo gab alles bei seiner Aufholjagd, jedoch war in Lauf 1 nicht mehr als Rang 14 drinnen.
Zerknirscht über den verkorksten Lauf ging es zurück zum Transporter. Mit Wut im Bauch katapultierte Ricardo seine KTM 85 SX beim Start zu Lauf 2 auf die 3. Position. Zwar kam ihm die bereits tief ausgefahrene Strecke sehr entgegen, der MSC Imbach MX Racing Fahrer hatte jedoch schwer mit der fehlenden Substanz durch die Erkrankung zu kämpfen. Ricardo warf all seine Reserven in diesen Lauf und kämpfte über lange Strecken um Rang 2. Doch etwa 5min vor Rennende war er dann komplett erschöpft. Der junge Österreicher schleppte sich über die letzten Runden und verlor dadurch wichtigen Boden gegen die starke Konkurrenz. Im 2. Lauf rettete Ricardo vollkommen erschöpft den 5. Rang ins Ziel.
Die Erwartungen waren natürlich höher gesteckt, der 10. Gesamtrang in der FIM Junior MX Weltmeisterschaft 2024 spiegelt leider nicht ganz Ricardos Stärke wider. Es bleibt nicht viel Zeit den Kopf hängen zu lassen, denn bereits am Dienstag geht es weiter mit einem Teamtraining, um für den Rest der Saison wieder zu alter Stärke zu finden.
© Text: Ronald Großkopf | Bild: fvdephotography