Du warst 2024 zum ersten Mal Team Manager von Team Österreich. Wie ist es dazu gekommen?
Karl Schmidinger: Die Fahrer sind auf mich zugekommen, ob ich diese Aufgabe übernehmen könnte. Sie waren auf unser Engagement im OÖ MX Cup aufmerksam geworden und hatten auch von unseren Einladungen zu Siegerehrungen mitbekommen, was wir auf nationaler Ebene machen. Da der Sport für mich eine große Bedeutung in meinem Leben hat, habe ich mich nach kurzer Überlegung dazu entschlossen, diese Aufgabe gemeinsam mit Jenny anzunehmen.
Es war ja ziemlich kurzfristig, dass du die Leitung des Teams bekommen hast, oder? Wie stressig war es denn tatsächlich?
Da wir diese Aufgabe erst sechs Wochen vor der Veranstaltung bekommen haben, war sehr viel in Last-Minute zu erledigen. Sponsorensuche, Teambekleidung, Zollformalitäten, Fährenbuchung, Teampräsentation, Fahrermeetings, Design des Standplatzes, Equipment besorgen, usw…
Beim diesjährigen Motocross of Nations standen mehrere Fahrer zur Auswahl, die mit ähnlichem Speed aufzeigen konnten. Hast du die Fahrerauswahl getroffen oder wie genau läuft sowas ab?
Es hat im Vorfeld schon Zusagen gegeben, die wir sehr wohl berücksichtigen mussten. Wie oben erwähnt sind zwei der drei Fahrer auf mich zugekommen, somit standen diese beiden schon mal fix, denn ohne sie hätten wir diese Aufgabe nicht bekommen. Außerdem mussten wir bei der Fahrerauswahl sehr viele Details und Faktoren berücksichtigen. Ich hatte auch mit drei Reservefahrern gesprochen, falls sich jemand kurzfristig verletzt hätte.
Mit Matterley Basin habt ihr organisatorisch wohl nicht die einfachste Aufgabe erhalten, da UK bekanntermaßen außerhalb der EU liegt. Waren zu den normalen organisatorischen Dinge noch weitere zu bedenken?
Dadurch dass Großbritannien nicht in der EU ist und auch nicht auf direktem Weg zu erreichen ist, gab es einige Dinge zu klären. (Zoll, Fähre, Einreisebestimmungen, Handygebühren, Mitnahme von Benzin usw.)
War die Organisation vor Ort der Veranstalter dann so, wie du es dir vorgestellt hast, oder gab es auch Dinge, die dich überrascht haben?
Die Zuweisung des Fahrerlager-Parkplatzes dauerte einen ganzen Tag. Den versprochenen Platz haben wir nicht bekommen, aufgrund des Wetters. Aber wir hatten somit das Glück, dass das ganze Team mit 5 Wohnmobilen an einem gemeinsamen Platz stehen konnte, was es sehr angenehm machte.
Mit welchem Ziel bist du nach England gereist?
Mein Ziel war es, dass wir alle gut dort ankommen und die Fahrer sich für die Hauptrennen am Sonntag qualifizieren.
Die Qualifikation hat dann auch erfolgreich geklappt, aber der Sonntag ist nicht nach Wunsch verlaufen. Wie lautet dein Resümee der fahrerischen Leistung der Teamfahrer?
Im Großen und Ganzen war ich zufrieden bei den schwierigen Bedingungen. Details kann man bestimmt verbessern. Zum Beispiel. eine dem Wetter angepasste Rennbrille.
Wirst du in Zukunft weiterhin die Rolle als Team Manager für Team Österreich einnehmen?
Ja, ich werde gemeinsam mit Jenny 2025 & 2026 die Rolle des Team Manager für Österreich einnehmen.
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Im kommenden Jahr wartet dann eine womöglich noch schwierigere Aufgabe, da das Rennen in den Vereinigten Staaten ausgetragen wird. Kannst du uns zu diesem Zeitpunkt schon sagen, ob es ein Team geben wird?
Ja. Das allerwichtigste von so einer Team-Weltmeisterschaft ist, als Team Österreich an den Start zu gehen. Es wird bestimmt keine leichte Aufgabe werden, aber wenn alle, die diesen Sport selbst als eigene Leidenschaft definieren, das Team unterstützen, wird es kein Problem werden. Wenn es wie 2024 so eine große Bereitschaft zur Finanzierung dieser Aufgabe gibt, dann müssten wir auch dieses Ziel erreichen. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben und noch weiter unterstützen werden.
Was waren rückblickend die schönsten Momente für dich beim MXoN 2024?
Dass alle gut und rechtzeitig dort angekommen sind. Ein emotionaler Moment für mich war die Teamvorstellung auf dem Monster-Pick-Up. Wir haben uns alle sehr gefreut über die gelungene Qualifikation für die Hauptrennen am Sonntag. Sehr schön war auch ein nettes Beisammensein in unserem Teamzelt zu jeder Zeit.