Video/Test
Ducati Desmo450 MX im Test
Ende Mai 2025 folgten wir der Einladung von Ducati zur internationalen Pressevorstellung der brandneuen Ducati Desmo450 MX. Zu dieser besonderen Vorstellung schickten wir den ehemaligen Motocross ÖM Pilot und neuen CrossNews-Testfahrer Markus Rammel nach Bologna, Italien, auf die Motocross Strecke vom MotoGP Fahrer Andrea Dovizioso. Mit der Desmo450 MX steigt Ducati offiziell in den Motocross-Sport ein.
Die Ducati Desmo450 MX
Das große Highlight und Besonderheit der Desmo450 MX ist die desmodromische Ventilsteuerung. Dieses einzigartige System bietet die Möglichkeit, dank einer besonders vorteilhaften Leistungsentfaltung, die das Drehmoment bei niedrigen und mittleren Drehzahlen optimiert und mit einer Referenz-Überdrehzahl jede Übersetzung voll auszuschöpfen, sowohl am Start als auch zwischen den Kurven.
Die maximale Leistung des Desmo450-Motors beträgt 63,5 PS bei 9.400 U/min, das maximale Drehmoment liegt bei 53,5 Nm bei 7.500 U/min. Der Drehzahlbegrenzer setzt erst bei 11.900 U/min ein. Das ist ein neuer Richtwert für diese Kategorie.
Das Motorrad verfügt über einen Aluminiumrahmen, der aus nur 11 Teilen besteht. Insgesamt zählt die Desmo450 MX mit 104,6 Kilogramm zu den leichteren Motorrädern auf dem Markt. Zudem hat Ducati auf die speziell entwickelte Traktionskontrolle ein Patent angemeldet, die den tatsächlichen Schlupf des Hinterrads präzise bestimmen kann.
Beim Fahrwerk setzt Ducati auf die langjährige Erfahrung von Showa, zudem wurde auf ein schlankes Rahmendesign geachtet, um Fahrern ein wendiges, aber stabiles Motorrad bieten zu können.
Bei der Bremsanlage hat sich Ducati auch in diesem Bereich für eine Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Partner Brembo entschieden, um auch im Motocross-Bereich ein Bremssystem der Spitzenklasse zu entwickeln. Vorne kommt ein Zweikolben-Schwimmsattel, hinten ein Einkolbensattel zum Einsatz. Die Galfer-Bremsscheiben sind vorne 260 mm und hinten 240 mm groß. Weitere Fakten zur Desmo450 MX findet ihr im offiziellen Pressebericht von Ducati.
Statement von Markus Rammel zur Ducati Desmo 450MX
Ducati hat die Desmo450 MX ganz im Sinne des Mottos „Race Like a Pro“ entwickelt. Ziel war es, ein Motorrad zu schaffen, das vom ambitionierten Amateur bis hin zum Profi das perfekte Bike darstellt – und genau das hat sich beim Test in Faenza meiner Meinung nach bewahrheitet.
Wie man es von einem 450ccm-Motor erwartet, ist die Leistung beeindruckend. Die Herausforderung liegt jedoch darin, diese Power auch kontrolliert und effektiv auf die Strecke zu bringen – und genau hier zeigt die Desmo450MX ihre Stärken. Dank der fein abstimmbaren Technik lässt sich ein ideales Setup für jeden Anspruch finden – ich habe mich nach wenigen Einstellungsänderungen von Beginn an auf dem Motorrad sehr wohl gefühlt.
Für meinen Fahrstil war die Desmo450 MX eine echte Bereicherung. Der Motor lässt sich sehr präzise und dosiert fahren, sodass man die Leistung genau dann abrufen kann, wenn sie gebraucht wird – ohne das Gefühl von Kontrollverlust, selbst bei hohem Tempo. Ein richtig cooles Feature des Motorrads ist auch die Brake-Engine-Control, wo man die Motorbremse entweder stärker oder schwächer einstellen kann.
Besonders überrascht hat mich das Fahrwerk von Showa. Anfangs war es mir etwas zu weich abgestimmt, doch mit wenigen Klicks ließ sich der nötige Hold-Up beim Landen nach Sprüngen einstellen – und das, ohne dabei Komfort oder Traktion zu verlieren.
Ein weiteres Highlight ist das Quickshifting-System. Es funktioniert hervorragend, sodass man auch unter voller Last die Gänge hochschalten kann – ganz ohne Kupplung und ohne die Körperhaltung verändern zu müssen.
Absolut besonders ist auch das Launch-Control-System. Es unterscheidet sich spürbar von denen anderer Hersteller. Anfangs wirkt es ungewohnt, doch wenn man sich darauf einlässt und es versteht, kann es den entscheidenden Vorteil beim Start bringen.
Fazit: Ich bin sehr beeindruckt von diesem Motorrad. Die Kombination aus Power, Sicherheit, Vielseitigkeit und vor allem Fahrspaß erfüllt genau das, was man sich als leidenschaftlicher Motocross-Fahrer wünscht. Nach einem halben Tag Fahren habe ich das perfekte Setup für mich und meinen Fahrstil gefunden. Ich habe die Engine Brake sowie die Traction Control völlig minimiert und dazu die Quickshifting-Option aktiviert.